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Tilgung: Die Rückzahlung eines Darlehens.
Tilgung bezeichnet die planmäßige oder außerplanmäßige Rückzahlung von Verbindlichkeiten. Tilgungsleistungen sind dabei von Zinszahlungen zu unterscheiden. Zinszahlungen sind der Preis für ein bestehendes Darlehen, Tilgungsleistungen reduzieren die Schuld. Wie hoch die vereinbarte Tilgung ist, hängt insbesondere von fünf Parametern ab:
- von der Kreditsumme
- vom Zinssatz
- von der Kreditlaufzeit
- von der Kreditart
- von vereinbarten Rahmenbedingungen
Welche Darlehensarten gibt es?
Es gibt verschiedene Darlehen mit unterschiedlichen Tilgungsmodalitäten. Zu unterscheiden sind insbesondere Annuitätendarlehen, Tilgungsdarlehen, Rahmenkredite und endfällige Darlehen.
Annuitätendarlehen.
Die meisten Verbraucher- und Immobilienkredite auf dem deutschen Markt sind Annuitätendarlehen. Charakteristisch für Annuitätendarlehen ist die im Zeitverlauf konstante Höhe der Kreditrate. Die Summe aller Raten, die in einem Jahr gezahlt werden, wird Annuität genannt. Die Annuität setzt sich aus der Zinsrate und der Tilgungsrate zusammen. Da mit jeder geleisteten Rate die valutierende Kreditschuld (also die noch zurückzuzahlende Summe) sinkt, verringert sich der Zinsanteil im Zeitverlauf. Im selben Umfang erhöht sich der Tilgungsanteil.
Dazu ein Fallbeispiel: Bei einem Nettodarlehensbetrag von 10.000 EUR, 36 Monaten Laufzeit bis zur Volltilgung und einem Effektivzins von 6,5 Prozent beträgt die monatliche Annuität 306,49 EUR. Jährlich werden 3.677,88 EUR gezahlt. Im ersten Monat setzt sich die Annuität aus 54,17 EUR Zinszahlung und 252,32 EUR Tilgungsleistung zusammen. Im zweiten Monat besteht die Rate aus 52,80 EUR Zinsen und 253,69 EUR Tilgungsrate. Diese Verschiebung setzt sich mit jeder weiteren Rate fort.
Annuitätendarlehen sind typischerweise mit einer Zinsfestschreibung bis zum Laufzeitende verbunden. Ausnahmen bilden zum Beispiel langfristige Kredite wie Baufinanzierungen; hier kann zum Laufzeitende noch eine Restschuld bestehen.
Auch im Bereich der Fahrzeugfinanzierung kommt dies häufig z. B. in Form einer Ballonfinanzierung vor. Bei dieser Variante tilgen Kreditnehmer einen Teil des Kreditbetrags in monatlichen Annuitäten, einen anderen Teil als endfällige Schlussrate.
Tilgungsdarlehen.
Bei einem Tilgungsdarlehen zahlt der Kreditnehmer seine Schulden linear über einen festgelegten Zeitraum zurück. Zusätzlich entrichtet der Schuldner Zinsen. Ist der Zinssatz fix, sinkt die Gesamtbelastung aus Zins und Tilgung mit jeder geleisteten Rate.
Dazu ein Fallbeispiel: Ein Kredit über 120.000 EUR soll als Tilgungsdarlehen in 48 Monaten zurückgezahlt werden. Der Nominalzins beträgt 5,0 Prozent. Die monatliche Tilgung errechnet sich aus 120.000/48 = 2.500 EUR. Zusätzlich fallen Zinsen an. Im ersten Monat beträgt die Zinslast 500 EUR, sodass der Kreditnehmer insgesamt 3.000 EUR zu entrichten hat. Im zweiten Monat fallen nur noch 489,58 EUR Zinsen an, da die valutierende Kreditschuld sich verringert hat. Im dritten Monat sinken die Zinsen auf 479,17 EUR usw.
Tilgungsdarlehen sind insbesondere im gewerblichen Bereich verbreitet. Die Höhe der Tilgung entspricht auf Jahresbasis dann typischerweise der Höhe der Abschreibung auf angeschafftes Anlagevermögen.
Tilgungsdarlehen müssen nicht mit einem fixen Zinssatz verbunden sein. Ebenso möglich sind variable Zinssätze, die sich an einem Referenzzinssatz wie z. B. dem Euribor orientieren.
Rahmenkredite.
Rahmenkredite unterscheiden sich von klassischen Darlehen, da der Kreditbetrag flexibel abgerufen werden kann. Ein Rahmenkredit funktioniert somit ähnlich wie ein Dispo, bietet in der Regel jedoch attraktivere Konditionen. Kreditnehmern steht nach Abschluss des Kreditvertrags ein Verfügungsrahmen offen, aus dem Sie bei Bedarf die gewünschte Kreditsumme abrufen können. Erst bei Abruf der Kreditsumme fallen Zinsen und monatliche Raten an.
Beim Rahmenkredit der Volkswagen Bank GmbH beträgt die monatliche Rate nur 1 % des Verfügungsrahmens – bei einem Kreditrahmen von 3.000 Euro würden monatlich somit Zahlungen von 30 Euro fällig. Darüber hinaus kann der Kreditbetrag jederzeit in Form von Sondertilgungen vollständig getilgt werden.
Endfällige Darlehen.
Endfällige Darlehen sehen die Rückzahlung der gesamten Kreditschuld in einer Summe am Ende der Laufzeit vor. Während der Laufzeit entrichtet der Schuldner ausschließlich Zinsen. Endfällige Darlehen werden typischerweise gegen Sicherheiten vergeben.
Was ist ein Tilgungsplan?
Ein Tilgungsplan listet für den gesamten planmäßigen Verlauf eines Darlehens Höhe und Zeitpunkte von Zins- und Tilgungsleistungen sowie der zu bestimmten Zeitpunkten bestehenden Restschuld auf. Banken händigen Kreditnehmern einen detaillierten Tilgungsplan aus. Wie ein Tilgungsplan in der Praxis aussehen könnte, zeigt das folgende Beispiel.
Kreditbetrag: 10.000 EUR
Nominalzins: 6,00 % p.a.
Effektivzins: 6,17 % p.a.
Zinszahlungen insgesamt: 1.599,68 EUR
Rückzahlungsdauer: 60 Monate
Gesamtaufwand: 11.599,68 EUR
Der Tilgungsplan gibt Aufschluss über Ratenhöhe, Restschuld und den Fortschritt der Tilgung.
Jahr | Annuität pro Jahr |
Annuität pro Monat |
Zinsanteil |
Tilgungsanteil |
Restschuld |
---|---|---|---|---|---|
1 | 2.319,94 |
193,33 |
551,90 |
1.768,03 |
8.231,97 |
2 | 2.319,94 |
193,33 |
442,86 |
1.877,08 |
6.354,89 |
3 | 2.319,94 |
193,33 |
327,08 |
1.992,85 |
4.362,03 |
4 | 2.319,94 | 193,33 | 204,17 | 2.115,77 | 2.246,27 |
5 | 2.319,94 | 193,33 | 73,67 | 2.246,27 | 0 |
Planmäßige Tilgung und Sondertilgungen.
Die Tilgung kann regelmäßig und unregelmäßig stattfinden.
Planmäßige Tilgung.
Die regelmäßige Tilgung entspricht den Vorgaben des Tilgungsplans und umfasst beispielsweise bei Annuitätendarlehen und Tilgungsdarlehen die monatliche Rate und bei endfälligen Darlehen die endfällige Rate.
Sondertilgungen.
Bei Sondertilgungen handelt es sich um zusätzliche Rückzahlungen, die neben der planmäßigen Tilgung optional vorgenommen werden. Sind Sondertilgungen im Darlehensvertrag nicht geregelt, darf der Kreditgeber eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen. Diese ist bei Verbraucherdarlehensverträgen i.d.R. auf 1,0 Prozent des Ablösesaldos begrenzt. Überschreitet die Restlaufzeit zum Zeitpunkt der Sonderzahlung zwölf Monate nicht, liegt die gesetzliche Obergrenze für Vorfälligkeitsentschädigungen bei 0,50 Prozent des abgelösten Saldos. Bei Immobilienkrediten bzw. Baufinanzierungen richtet sich die Höhe der zulässigen Vorfälligkeitsentschädigung u.a. danach, ob die finanzierte Immobilie veräußert wird oder nicht.
Kredite ohne festgelegten Tilgungsplan (darunter fallen z. B. Kontokorrentkredite oder Lombardkredite) können Schuldner jederzeit in voller Höhe tilgen. Dazu ist weder eine Rücksprache mit der Bank nötig, noch wird eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig.
Wird bei einem Kredit mit Tilgungsplan eine darin nicht vermerkte Tilgung geleistet, handelt es sich um eine Sondertilgung.
Was ist ein Tilgungsträger?
Tilgungsträger, auch als Tilgungssurrogate bezeichnet, dienen als Tilgungsersatz bei endfälligen Darlehen. Damit die endfällige Rate aufgebracht werden kann, wird während der Laufzeit in einen solchen Tilgungsersatz eingezahlt. Typische Tilgungsträger sind z. B. Bausparverträge oder Kapitallebensversicherungen.
Darum werden tilgungsfreie Anlaufjahre vereinbart.
Vor allem öffentliche Förderbanken wie die KfW räumen tilgungsfreie Anlaufjahre ein. In diesen Jahren entrichtet der Kreditnehmer lediglich die anfallenden Zinsen. Der größte Vorteil besteht in einer anfänglichen Entlastung, der Nachteil in der insgesamt höheren Summe der Zinszahlungen wegen der längeren Laufzeit.
Auch einige Verbraucherdarlehensverträge sind mit einer tilgungsfreien Vorlaufzeit von bis zu sechs Monaten erhältlich. Die während dieser Zeit anfallenden Zinsen können dem Nettokreditbetrag zugeschlagen werden und die Annuität erhöhen. Zumeist erfolgt jedoch ein einmaliger Einzug der Vorlaufzinsen zusammen mit der ersten Kreditrate.
Warum sind Tilgungen keine Kosten?
Bei Tilgungen handelt es sich nicht um Kosten, denn die Tilgung ist lediglich ein Anteil des Kredites, den der Darlehensnehmer aufgenommen hat. Als Kosten werden hingegen die Zinsen bezeichnet, denn dabei handelt es sich um zusätzliches Kapital, welches der Schuldner neben der aufgenommenen Kreditsumme aufwenden muss.
Wie stark steigt die Tilgung bei Annuitätendarlehen?
Bei Annuitätendarlehen steigt der Tilgungsanteil im Zeitverlauf. Wie stark dieser Effekt ausfällt, hängt vom Verhältnis des anfänglichen Tilgungssatzes zum Zinssatz ab. Bei einem niedrigen Zinsniveau führt eine niedrige anfängliche Tilgung zu einem sehr langsamen Anstieg des Tilgungsanteils.
Bei einem Annuitätendarlehen über 100.000 EUR mit einem Nominalzins von 1,0 Prozent und einer anfänglichen jährlichen Tilgung von 1,0 Prozent besteht nach zehn Jahren noch eine Restschuld von 89.487,51 EUR. Bei ansonsten identischen Bedingungen und 4,0 Prozent anfänglicher Tilgung sinkt die Restschuld auf 57.950,04 EUR.
Tilgungszuschuss – was ist das?
Kredite von Förderbanken der öffentlichen Hand – z. B. der KfW – können mit Tilgungszuschüssen verbunden sein. So kann etwa ein Tilgungszuschuss in Höhe von 15 Prozent gewährt werden, wenn ein Bauvorhaben politisch geförderte Ziele wie z. B. Energieffizienz erfüllt. Die KfW rechnet Tilgungszuschüsse auf die zuletzt fälligen Annuitäten an. Dadurch kommt es bei konstanter Annuität zu einer Verkürzung der Laufzeit.