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Was ist ein Annuitätendarlehen?
Eine Annuität (nach lat. Annus: Jahr) ist eine regelmäßig fließende Zahlung, die pro Jahr anfällt. Die meisten Annuitätendarlehen sehen allerdings monatliche oder vierteljährliche Zahlungen vor. Annuitätendarlehen sind Kredite, bei denen die Höhe der Rate dauerhaft konstant ist. Darunter fallen beispielsweise Ratenkredite (mit und ohne Zweckbindung) und viele Immobilienkredite. Welche besonderen Eigenschaften Annuitätendarlehen mit sich bringen, erfahren Sie im Folgenden.
Was ist der Unterschied zwischen Annuitätendarlehen und Tilgungsdarlehen?
Kredite müssen nicht zwingend als Annuitätendarlehen konzipiert sein. Bei Tilgungsdarlehen werden Zins- und Tilgungszahlungen im Unterschied zu Annuitätendarlehen getrennt. Mit jeder Rate wird ein fixer Betrag getilgt. Zusätzlich zahlt der Darlehensnehmer die seit der letzten Rate angefallenen Zinsen. Ist der Zinssatz konstant, sinken die Zinszahlungen im Verlauf der Jahre, weil sich die zu verzinsende Restschuld reduziert. Dadurch sinkt die Summe aus Zins und Tilgung mit jeder geleisteten Rate, während die monatlichen Raten beim Annuitätendarlehen konstant bleiben.
Annuitätendarlehen und ihre Eigenschaften.
Annuitätendarlehen weisen einige besondere Eigenschaften auf. Im Folgenden haben wir diese für Sie zusammengefasst.
Wann ist ein Annuitätendarlehen sinnvoll?
Ein Annuitätendarlehen ist sinnvoll, wenn Sie Wert auf Planungssicherheit legen. Erstens ist der Zinssatz für die gesamte Laufzeit – oder zumindest für einen Zeitraum mehrerer Jahre im Rahmen der Zinsbindung – konstant. Dadurch entfallen Zinsänderungsrisiken. Zweitens ist auch die Höhe der Gesamtbelastung aus dem Kapitaldienst (Tilgung und Zinsen) konstant. Die finanzielle Belastung aus einem Darlehen für eine Investition ist damit gut kalkulierbar.
Was ist die monatliche Annuität?
Die Höhe der Annuität ist beim Annuitätendarlehen konstant. Für ihre Zusammensetzung gilt dies nicht. Die monatliche Annuität besteht aus dem Zinsanteil und dem Tilgungsanteil. Mit jeder geleisteten Zahlung sinkt der Zinsanteil, während der Tilgungsanteil um denselben Betrag ansteigt. Die Verschiebung vom Zinsanteil zum Tilgungsanteil beschleunigt sich im Zeitverlauf.
Bei dieser Verschiebung gibt es eine Besonderheit zu beachten: Sind die Zinsen niedrig, kann die Tilgung anfangs höher ausfallen. Ansonsten verläuft der Anstieg des Tilgungsanteils und damit die Rückzahlung je nach Laufzeit insgesamt eher langsam.
Annuitätendarlehen: Varianten und Optionen.
Vor allem bei Immobilienfinanzierungen mit langer Laufzeit stehen beim Vertragsabschluss mehrere Optionen zur Verfügung. Diese können den Tilgungsplan von Annuitätendarlehen verändern.
So kann der Darlehensvertrag dem Darlehensnehmer zum Beispiel die Möglichkeit von kostenlosen Sonderzahlungen einräumen. Dadurch kann die Rückzahlung schneller erfolgen.
Eine weitere Variante betrifft die Dauer der Zinsbindung. Bei sogenannten Volltilger-Darlehen werden die anfängliche Tilgung und die Annuität so bemessen, dass der Kredit am Ende der Kreditlaufzeit vollständig getilgt ist. Ist dies nicht der Fall, besteht am Ende der Zinsbindung eine Restschuld. Diese Restschuld muss der Kreditnehmer zu einem zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch unbekannten Zinssatz weiterfinanzieren. Da die Restschuld dem Kreditnehmer jedoch bereits bei Abschluss des Darlehens bekannt ist, kann er sich frühzeitig um eine Finanzierung derselben, beispielsweise in Form einer Anschlussfinanzierung mit günstigen Zinsen, kümmern.
Eine weitere Option sind Annuitätendarlehen mit tilgungsfreier Anlaufzeit. Hier leistet der Kreditnehmer für einen bestimmten Zeitraum ausschließlich Zinszahlungen und keine Tilgungsrate.
Wie rechnet man die Zinsen beim Annuitätendarlehen aus?
Bei einem Annuitätendarlehen berechnen sich die Zinsen basierend auf dem verbleibenden Darlehensbetrag, auch Restschuld genannt. Zu Beginn der Laufzeit sind die Zinsen höher, da die Restschuld noch groß ist. Mit jeder monatlichen Rate, die sowohl Zinsen als auch Tilgung umfasst, sinkt die Restschuld, wodurch der Zinsanteil an den folgenden Raten abnimmt. Die monatliche Rate bleibt dabei konstant, während der Tilgungsanteil mit der Zeit steigt und der Zinsanteil entsprechend sinkt.
Vor allem bei größeren Kreditbeträgen wird für die Berechnung ein anfänglicher jährlicher Tilgungssatz festgelegt.
Nebenkosten von Annuitätendarlehen.
Als mögliche Nebenkosten von Annuitätendarlehen sind insbesondere Bereitstellungszinsen, Vorlaufzinsen und Vorfälligkeitsentschädigungen zu nennen.
Bereitstellungszinsen fallen an, wenn ein genehmigter Kredit über einen längeren Zeitraum nicht abgerufen wird. Vorlaufzinsen können für den Zeitraum zwischen der Auszahlung und der Fälligkeit der ersten Annuität anfallen.
Vorfälligkeitsentschädigungen fallen an, wenn ein Kredit vorzeitig abgelöst wird. Die Entschädigungen fallen bei Verbraucherdarlehen aufgrund gesetzlicher Vorgaben zumeist geringer aus als bei Immobilienkrediten.