Paar sitzt am Laptop und informiert sich über die Voraussetzungen einer Kreditumschuldung

Kredit umschulden:
Voraussetzungen.

Das brauchen Sie für eine Umschuldung.

Kreditumschuldung: Diese Voraussetzungen müssen Sie erfüllen.

Wenn Sie einen oder mehrere Kredite abzahlen, kann sich eine Umschuldung lohnen, um Geld zu sparen. Vor allem bei hohen Kreditsummen mit langen Laufzeiten kann es sein, dass sich zwischenzeitlich die Konditionen für Kreditverträge geändert haben. Entsprechend kann es sinnvoll sein, für die Restlaufzeit einen Umschuldungskredit zu beanspruchen, um beispielsweise von günstigeren Zinssätzen zu profitieren. Wenn Sie mehrere Kredite gleichzeitig tilgen, kann es sich finanziell lohnen, diese Kredite zu einem zusammenzufassen. Wie eine Kreditumschuldung funktioniert und welche Voraussetzungen Sie dafür erfüllen müssen, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist eine Kreditumschuldung?

Bei einer Umschuldung lösen Sie einen bestehenden Kredit vorzeitig durch ein neues Darlehen ab. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie für den neuen Kredit weniger Zinsen zahlen müssen als für den bestehenden. Je nach verbleibender Laufzeit und Höhe der Restschuld des alten Kredits lässt sich mit einer Umschuldung einiges an Geld sparen. So kann Ihre Restschuld mithilfe eines Umschuldungskredits insgesamt kleiner werden.

Eine Kreditumschuldung kann aber auch darin bestehen, dass Sie mehrere bestehende Kredite umschulden und zu einem Kredit zusammenfassen. So haben Sie die Möglichkeit, teurere Kredite abzulösen. Zudem bekommen Sie einen besseren Überblick über Ihre Finanzen, weil Sie statt mehreren nur noch eine monatliche Rate begleichen müssen.

Kredit umschulden: Voraussetzungen im Überblick.

Wenn Sie einen Kredit umschulden möchten, verlangen Kreditgeber gewisse Voraussetzungen, damit sie Ihnen einen neuen Kredit gewähren. Dabei gelten für eine Umschuldung in der Regel ähnliche Voraussetzungen wie für einen neuen Kreditantrag:

Hauptwohnsitz in Deutschland.

Um einen Kredit umschulden zu können, müssen Sie einen Hauptwohnsitz in Deutschland nachweisen und auch eine deutsche Bankverbindung angeben können.

Volljährigkeit.

Da Sie erst mit der Vollendung des 18. Lebensjahres voll geschäftsfähig sind, gilt für eine Kreditumschuldung ein Mindestalter von 18 Jahren.

Unbefristetes Arbeitsverhältnis.

Wenn Sie dem Kreditgeber ein unbefristetes Arbeitsverhältnis vorweisen können, haben Sie die besten Chancen auf einen Umschuldungskredit. Bei befristeten Arbeitsverträgen steigt für die Bank das Risiko auf Zahlungsausfälle, weshalb ein Kredit nicht immer gewährt wird.

Keine Probezeit.

Sind Sie neu in einem Job, warten Sie am besten, bis die Probezeit verstrichen ist, bevor Sie einen Antrag auf Kreditumschuldung stellen. Denn während der Probezeit gelten kürzere Kündigungsfristen, die die Sicherheit pünktlicher Rückzahlungsraten für die Bank gefährden.

Gehaltsnachweise.

Der Kreditgeber entscheidet vor allem anhand Ihrer Kreditwürdigkeit, ob Sie einen neuen Kredit im Zuge einer Umschuldung erhalten. Ihre Kreditwürdigkeit lässt sich am besten anhand Ihrer Gehaltsnachweise prüfen. Entsprechend müssen Sie Nachweise über ein regelmäßiges Einkommen erbringen. Teilweise fordern Kreditgeber auch Kontoauszüge an, um Auskünfte über Zahlungsein- und -ausgänge zu erhalten.

SCHUFA-Auskunft.

Wenn Sie einen Kredit umschulden möchten, wird genau wie beim Erst-Kreditantrag Ihr SCHUFA-Score abgefragt. Je höher Ihr Score ist – also je weniger negative SCHUFA-Einträge Sie haben – desto höher ist in der Regel Ihre Kreditwürdigkeit. Bevor Sie einen Antrag auf Kreditumschuldung stellen, sollten Sie deshalb selbstständig Ihre SCHUFA abfragen und gegebenenfalls veraltete Einträge löschen lassen.

Sicherheiten.

Vor allem für hohe Darlehenssummen verlangen Banken oft zusätzliche Sicherheiten wie eine abbezahlte Immobilie, eine Lebensversicherung oder einen Kreditbürgen. Diese Sicherheiten dienen dem Kreditgeber dazu, auf weitere Vermögenswerte des Kreditnehmers zurückgreifen zu können, falls es zu Zahlungsausfällen kommt. Je mehr Sicherheiten Sie vorweisen können, desto günstiger fallen in der Regel die Konditionen für Ihren Umschuldungskredit aus.

Diese Kredite können Sie umschulden.

Rahmenkredit.

Anstatt bei geringer Laufzeit sowie Restschuld auf einen neuen Ratenkredit zu setzen, können Sie auch auf einen Rahmenkredit umschulden. Beim Rahmenkredit erhalten Sie einen gewissen Verfügungsrahmen, aus dem Sie jederzeit Geld abrufen können. Zinsen fallen dabei nur auf den tatsächlich ausgeschöpften Betrag an, nicht auf den gesamten Kreditrahmen. Eine Umschuldung auf einen Rahmenkredit kann sich vor allem bei Laufzeiten unter 12 Monaten und kleineren Kreditbeträgen lohnen. Denn beim Rahmenkredit haben Sie keine feste monatliche Rate, sondern können Ihr Darlehen flexibel zurückzahlen – dafür liegen die Zinsen beim Rahmenkredit oft etwas höher als beim Ratenkredit.

Dispokredit.

In der Regel können Sie Ihr Girokonto bis zu einer gewissen Summe überziehen, erhalten also automatisch einen Dispokredit. Die Zinsen für Dispokredite sind üblicherweise vergleichsweise hoch. Wenn Sie für längere Zeit im Dispo sind oder Ihren Disporahmen überziehen, kommen Sie darüber hinaus in den noch teureren Überziehungszins. Einen Dispokredit umzuschulden kann sich also schnell lohnen. Sie können beispielsweise auf einen Ratenkredit in Höhe Ihrer Disposchulden umschulden oder stattdessen einen Rahmenkredit beantragen, der einem Dispokredit grundsätzlich ähnelt, aber meist mit günstigeren Zinsen aufwartet.

Ratenkredit.

Ein klassischer Ratenkredit lässt sich bei entsprechender Bonität in der Regel problemlos umschulden. Hier kommt es vor allem auf die verbleibende Kreditlaufzeit und auf die Restschuld an, ob sich eine Umschuldung lohnt. Ist die Restschuld gering und die Laufzeit unter 12 Monaten, lohnt sich eine Umschuldung selten, da die Ersparnis zu niedrig ist, um den Aufwand einer Umschuldung zu rechtfertigen. Wenn Sie aufgrund attraktiver Zinssätze dennoch umschulden möchten, haben Sie die Möglichkeit, die Laufzeit auf mehr als 12 Monate aufzustocken – dies führt auch meist zu einer geringeren monatlichen Tilgungsrate. Alternativ können Sie bei geringer Restschuld die Kreditsumme aufstocken, also das gesamte Darlehen erhöhen. Aber selbst bei günstigen Angeboten sollten Sie hier jeweils individuell prüfen, ob sich eine Umschuldung lohnt, um Geld einzusparen. Bedenken Sie dabei auch, dass viele Banken eine Vorfälligkeitsentschädigung fordern, wenn Sie einen Kredit zum Beispiel durch Umschuldung vorzeitig ablösen. Diese Entschädigungszahlung sollten Sie einbeziehen, wenn Sie berechnen, ob sich eine Umschuldung finanziell lohnen würde.

Autokredit.

Auch einen laufenden Autokredit können Sie bei Bedarf umschulden. Wenn Sie einen passenden Umschuldungskredit für Ihre Autofinanzierung gefunden haben, kündigen Sie den bestehenden Autokredit und beantragen den neuen Kredit. Ein Autokredit ist ein zweckgebundener Kredit, bei dem die Bank oft den Fahrzeugbrief des zu finanzierenden Autos als Sicherheit einbehält. Wenn Sie Ihren Autokredit umschulden, erhalten Sie den Fahrzeugbrief zurück und müssen ihn in der Regel beim neuen Kreditgeber hinterlegen. Einige Angebote zur Umschuldung beinhalten auch einen Wechselservice, bei dem der neue Kreditgeber sich um die Ablösung und die Dokumentenübergabe kümmert. Dafür benötigt der neue Kreditgeber eine Vollmacht von Ihnen. Auch beim Autokredit kann der Kreditgeber eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, wenn Sie den Kredit vorzeitig ablösen.

Baufinanzierung.

Eine Baufinanzierung können Sie ebenfalls umschulden. Hier gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Während Sie einen Rahmen- oder Ratenkredit mit einem Umschuldungskredit ablösen können, beantragen Sie bei der Umschuldung einer Baufinanzierung in der Regel eine Anschlussfinanzierung. Für eine Anschlussfinanzierung entscheiden Sie sich üblicherweise deutlich weniger spontan als für eine Umschuldung beim Raten- oder Rahmenkredit: Sie sollten sich spätestens zwei bis drei Jahre vor Ablauf der Sollzinsbindung Ihrer Baufinanzierung um eine passende Anschlussfinanzierung kümmern. Das lohnt sich vor allem, wenn der Markt sich in einer Niedrigzinsphase befindet. Denn bei Abschluss eines sogenannten Forward-Darlehens können Sie sich die aktuell günstigen Konditionen auch für die Zukunft sichern und so von einer möglichst günstigen Anschlussfinanzierung profitieren.

Kredite mit Restschuldversicherungen.

Häufig lohnt sich eine Kreditumschuldung, wenn Sie eine Restschuldversicherung für Ihren laufenden Kredit abgeschlossen haben. Restschuldversicherungen kommen für die Tilgung des Darlehens auf, wenn der Kreditnehmer vor Laufzeitende arbeitslos wird, erkrankt oder stirbt. Eine solche Versicherung bietet der Bank entsprechend Sicherheit für die Rückzahlung des Darlehens und schützt auch Ihre Angehörigen davor, im Falle Ihres Todes die Monatsraten begleichen zu müssen. Selbstredend macht eine Restschuldversicherung den Kredit aber auch teurer, weshalb sich eine Umschuldung lohnen kann, um die zusätzlichen Versicherungskosten einzusparen. Denn mit Ablösung der Kreditsumme durch Umschuldung lässt sich die Restschuldversicherung kündigen. Sie erhalten in diesem Fall zwar keine bereits gezahlten Versicherungsbeiträge zurück, müssen aber die noch anfallenden Beträge für die restliche Kreditlaufzeit nicht mehr zahlen.

Wann ist eine Umschuldung sinnvoll?

Die Umschuldung eines Kredits ist dann sinnvoll, wenn ein neuer Kredit auch nach Abzug aller Umschuldungskosten günstiger ist als der bestehende. Sie sollten also im Vorfeld genau berechnen, ob die Zinsersparnis beim neuen Kredit so hoch ist, dass Sie trotz möglicher Umschuldungskosten finanziell profitieren. Beachten Sie dabei, dass sowohl der Abschluss des neuen Kredits Kosten verursachen kann als auch die vorzeitige Kündigung eines bestehenden Kredits in Form einer Vorfälligkeitsentschädigung.

Was kostet eine Kreditumschuldung?

Wenn Sie einen laufenden Kredit vorzeitig ablösen möchten, erhebt die Bank in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung für die eingeplanten Zinsen, die ihr bei einer vorzeitigen Ablösung entgehen. Bei Verbraucherkrediten wie dem Ratenkredit ist die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung gesetzlich geregelt: Sie darf maximal 1 Prozent der Restschuld betragen. Läuft Ihr Kredit innerhalb der nächsten 12 Monate ab, darf als Vorfälligkeitsentschädigung maximal 0,5 Prozent der Restschuld berechnet werden. Dies gilt allerdings nicht für Baufinanzierungen, für die es keine gesetzlich festgelegte Obergrenze gibt.

Fragen und Antworten zu den Voraussetzungen einer Kreditumschuldung.

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