Wiki: Gebühren am Geldautomaten.

Die Höhe der Entgelte an Geldautomaten ist nicht gesetzlich geregelt und wird von Banken und Geldautomaten-Betreibern selbst festgelegt, wenn (meist fremde) Kunden an Geldautomaten Bargeld abheben.

Welche Gebühren konkret anfallen, kann einem entsprechenden Hinweis am Geldautomaten entnommen werden. Sind diese zu hoch, kann der Auszahlungsvorgang kostenfrei abgebrochen werden.

In Deutschland nehmen einige Banken an Automatenverbünden teil und berechnen ihren Kunden untereinander keine Gebühren:

• Cash Group (der Großbanken)
• Cash Pool (kleinerer Privatbanken)
• Sparkassen-Finanzgruppe sowie das
• Bankcard-Servicenetz der Genossenschaften

Weitere Gebühren können bei internationalen Transaktionen anfallen, insbesondere außerhalb der Eurozone, bei denen Wechselkursgebühren hinzukommen können.

Seit dem 15. Januar 2011 sind Geldautomaten-Betreiber verpflichtet dem Fremdkunden vor der Bargeldauszahlung auf dem Display des Geldautomaten das Entgelt einzublenden. Ist der Kunde mit der Höhe des geforderten Entgeltes nicht einverstanden, kann er den Auszahlungsvorgang ohne anfallende Kosten abbrechen.

Bei der erhobenen Auszahlungsgebühr handelt es sich um das sogenannte direkte Kundenentgelt (direct access fee), welches vom Geldautomaten-Betreiber direkt vom Kunden verlangt wird. In den meisten Fällen erstattet die Hausbank des Kunden dieses Entgelt nicht zurück.

Wird kein Entgelt angezeigt, kann die Bargeldauszahlung kostenlos sein. Dies trifft meistens für das Geldabheben an eigenen Automaten der kontoführenden Bank zu.

Allerdings sind einige Banken dazu übergegangen, die Zahl der monatlich kostenfreien Bargeldauszahlungen zu limitieren und für jede weitere darüber hinaus gehende Bargeldauszahlung ein Entgelt zu erheben. Da es sich hier um einen Buchungsposten im Rahmen des Vertrags zwischen Bank und Kunde handelt, werden solche Entgelte nicht zwingend angezeigt, sondern sind dem Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank zu entnehmen.

Innerhalb Deutschlands und der Eurozone können pauschale und/oder prozentuale Entgelte anfallen. Bei Abhebungen in Fremdwährung ist zusätzlich ein Fremdwährungsentgelt und/oder Wechselkurszuschlag möglich.

Wird anstelle einer Girocard eine Kreditkarte für Barverfügungen am Geldautomaten verwendet, kann sich dies auf die Gebühren auswirken. Welche Gebühren Banken kassieren, ist dem Preisverzeichnis zu entnehmen. Innerhalb Deutschlands und der Eurozone können pauschale und/oder prozentuale Gebühren anfallen. Bei Abhebungen in Fremdwährung sind zusätzlich Fremdwährungsentgelt und/oder Wechselkurszuschlag möglich.

Viele Banken in Deutschland statten ihre Girokonten mit Visa Kreditkarten aus, die kostenlose Barverfügungen an nahezu allen Automaten in Deutschland ermöglichen. Besonders häufig finden sich solche Kreditkarten bei den Girokonten von Direktbanken mit begrenzter eigener Automaten-Infrastruktur. Diese Banken ermöglichen ihren Kunden damit den kostenlosen Zugriff auf nahezu alle fremden Automaten.

Mit Kreditkarten von zum Beispiel Visa sind Barverfügungen grundsätzlich weltweit möglich. Welche Gebühren anfallen, hängt vom jeweiligen Kontomodell ab. Viele Direktbanken ermöglichen beispielsweise kostenlose Barverfügungen in der Eurozone und verlangen bei Abhebungen in Fremdwährung ein Fremdwährungsentgelt.

Auch mit Girocards sind Barauszahlungen im Ausland möglich. Mit Maestro-Karten gilt dies weltweit, mit V-Pay-Girocards in Europa. Neben einem direkten Entgelt des ausländischen Geldautomatenbetreibers können bankseitig Gebühren für die Auszahlung und gegebenenfalls die Umrechnung des Wechselkurses anfallen.

Wer einen Geldautomaten ohne Gebühren in der näheren Umgebung sucht, kann dazu auch spezielle Apps nutzen. Angezeigt werden dann Geräte, die zur verwendeten Karte passen. Steht eine Karte zur Verfügung, mit der an allen innerdeutschen Geldautomaten kostenlos Bargeld abgehoben werden kann, erübrigt sich die Suche nach einem verbundeigenen Geldautomaten zumindest im Inland.