Das Geschäftskunden-Magazin der Volkswagen Leasing.
  • 06.12.2023
  • 5 Minuten

Führungskompetenz im 21. Jahrhundert: Schlüssel zum erfolgreichen Unternehmertum.

Führungskompetenz ist in Unternehmen vom Gründer über den Geschäftsführer bis hin zum Teamleiter bei vielen Personen gefragt. Führungskräfte, denen Mitarbeiter unterstellt sind, verfügen im Idealfall über die Kompetenz und Fähigkeiten, diese anzuleiten und die Unternehmensziele zu erreichen. Doch in einer Führungsposition sind noch viele weitere Kompetenzen gefragt. Welche das sind, wodurch sich Führungskompetenz auszeichnet und ob Sie das Zeug zur Führungskraft mitbringen oder erlernen können, erfahren Sie hier.

Was ist Führungskompetenz?

Führungskompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Menschen anzuführen, zu beeinflussen und zu motivieren, um bestimmte Ziele rechtzeitig und erwartungsgemäß zu erreichen. Mit einer Führungsposition geht damit auch viel Verantwortung einher. Viele, teils schwierige Entscheidungen müssen getroffen und gegenüber den eigenen Vorgesetzten und den unterstellten Mitarbeitern gerechtfertigt werden. Im Rahmen der Mitarbeiterführung geht es zudem darum, im Falle von Unstimmigkeiten Konfliktmanagement zu betreiben, Aufgaben sinnvoll zu delegieren und die Erwartungen der Mitarbeiter an Führungskräfte zu erfüllen, damit diese langfristig Teil des Unternehmens bleiben.

Einige Menschen bringen von Natur aus passende Eigenschaften einer Führungspersönlichkeit mit, während sich andere Aspekte durch Erfahrung und Coachings aneignen lassen. Führungskompetenz umfasst daher sowohl Charaktereigenschaften als auch erlernbare Methoden und Fähigkeiten.

Grob unterteilen lassen sich relevante Fähigkeiten in Fachkompetenz, Selbstkompetenz, Sozialkompetenz und Methodenkompetenz.

1. Fachkompetenz.

An oberster Stelle steht für Führungskräfte oft die fachliche Kompetenz. Selbstverständlich sollten sich Mitarbeiter in Führungspositionen in ihrer Branche und mit ihrem Fachgebiet gut auskennen, um einerseits eine Vorbildfunktion für die Mitarbeiter zu erfüllen, fachliche Fragen jederzeit beantworten zu können und andererseits auch vor Geschäftspartnern und Kunden einen kompetenten Eindruck zu machen. Ohne das nötige Fachwissen sollten Mitarbeiter somit eher nicht in Führungspositionen aufsteigen. Ansonsten könnte die Personalentscheidung Unverständnis in der Belegschaft wecken. Häufig wird Fachkompetenz jedoch als das einzige Kriterium herangezogen, wenn es um die Beförderung eines Mitarbeiters zur Führungskraft geht. Tatsächlich gibt es neben der Fachkompetenz noch zahlreiche weitere wichtige Kompetenzen, die Führungspersönlichkeiten mitbringen sollten. Fachkompetenz allein reicht häufig nicht aus, um einen guten Job in der Mitarbeiterführung zu leisten.

2. Selbstkompetenz.

Selbstkompetenz umfasst die individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten einer Führungskraft, die bei der Mitarbeiterführung von Vorteil sind. Dazu zählen zum Beispiel Kreativität, Loyalität, Eigenverantwortung und Selbstreflexion. Selbstreflexion ist besonders wichtig, um die eigenen Entscheidungen zu überdenken, zu hinterfragen und das Verhalten aus anderer Perspektive zu beurteilen. Mitarbeiter in Führungspositionen, die sich regelmäßig in Selbstreflexion üben, haben so ein besseres Verständnis dafür, wie sich ihr Verhalten auf ihre Teammitglieder und die eigenen Vorgesetzten auswirkt und welche Dinge sie in Zukunft womöglich besser machen können, um ein Ziel zu erreichen.

3. Sozialkompetenz.

Sozialkompetenz ist äußerst wichtig, da Führungskräfte in intensivem Kontakt mit anderen Menschen stehen – seien es die eigenen Vorgesetzten, Mitarbeiter, Geschäftspartner oder Kunden. Teamfähigkeit, Kommunikation, Kritikfähigkeit und Empathie machen in diesem Bereich wichtige Kompetenzen aus. Neben der Fähigkeit, Kritik zuzulassen und anzuhören, sollten Führungskräfte auch selbst auf empathische und konstruktive Weise Feedback geben und gegebenenfalls Kritik an ihren Mitarbeitern üben können. Im Vordergrund sollten jedoch niemals eine angsteinflößende Fehlerkultur und das öffentliche Anprangern stehen, sondern die Motivation und der Ansporn zur Verbesserung.

4. Methodenkompetenz.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Führungskräfte auch Methodenkompetenz besitzen. Zu wichtigen und sinnvollen methodischen Kompetenzen im Arbeitsalltag gehören zum Beispiel Organisationsfähigkeit, Einwandbehandlung, Selbstmanagement, Gesprächsführung, analytisches Denken und Zeitmanagement. Die gelungene Kommunikation mit Mitarbeitern hängt so beispielsweise nicht nur von sozialen Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen ab, sondern auch von erlernbaren Methoden der Gesprächsführung und Motivationskraft.


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Neue Anforderungen an Führungskräfte.

Die genannten vier Kernkompetenzen, die Führungskräfte im Idealfall mitbringen, gehören zu den klassischen Anforderungen, die sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert haben. Mit dem Wandel der Gesellschaft und neuer Generationen, die auf dem Arbeitsmarkt ankommen, verändern sich jedoch auch die Aufgaben von und Erwartungen an Führungspersönlichkeiten. Im Vergleich zu früher werden Entscheidungen in Unternehmen heutzutage in der Regel schneller und unter stärkerer Einbindung von Mitarbeitern und Kunden getroffen. Die Mitarbeiter arbeiten eigenständiger in unabhängigen Teams und legen Wert auf eine Kultur des Vertrauens und der Wertschätzung. Anstelle eines autoritären Führungsstils und strengen Vorschriften des Vorgesetzten wird zunehmend Wert auf kooperatives und an die jeweilige Situation angepasstes Führungsverhalten gelegt. Angesichts des Fachkräftemangels und einer abnehmenden Zahl Erwerbstätiger liegt in Unternehmen zudem ein stärkerer Fokus auf der Mitarbeiterbindung. Deren Zufriedenheit sollte durch einen angepassten Führungsstil und Arbeitgeber-Benefits gesteigert werden.

Digitale Kompetenz.

Eine weitere Anforderung an Führungskräfte, die in den letzten Jahren hinzugekommen ist, ist die sogenannte digitale Kompetenz. Neue Technologien, Computer und Software-Programme haben die Arbeit zunehmend digitalisiert. Meetings finden mehr und mehr online statt und viele Mitarbeiter arbeiten zumindest teilweise von zu Hause oder unterwegs, sodass sich Teammitglieder nicht mehr täglich persönlich im Büro begegnen. Als Führungskraft ist es deshalb von großer Bedeutung, dass Sie auch digitale Kompetenz besitzen. Zum einen sollten Sie wissen, wie die neuesten Technologien und Hard- sowie Software funktionieren, um Ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden. Darüber hinaus sollten Sie es in der Mitarbeiterführung schaffen, Ihre Teammitglieder auch über einen Bildschirm und eine größere Distanz zu erreichen und als Team zusammenzuführen, um gemeinsam Erfolge zu erreichen.

Führungskompetenz entwickeln.

Sie streben danach, in Zukunft einen Führungsposten einzunehmen, sind gerade frisch in eine Führungsposition aufgestiegen oder arbeiten bereits seit Längerem als Führungskraft? In jedem dieser Fälle bringen Sie wahrscheinlich einen Teil der oben genannten Kompetenzen mit, könnten diese in anderen Bereichen jedoch noch ausbauen. Denn auch als Führungspersönlichkeit müssen Sie keineswegs perfekt sein, sondern können sich stetig entwickeln und neue Fähigkeiten hinzugewinnen, die Ihnen beim Aufstieg in eine Führungsposition oder beim Ausüben der Mitarbeiterführung helfen.

Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, Führungskompetenz zu entwickeln:

  • Selbstreflexion: Indem Sie Ihr eigenes Verhalten und Ihren Führungsstil in regelmäßigen Abständen hinterfragen und beurteilen, welche Dinge Sie gut machen und in welchen Bereichen Ihre Führung und Ihre Fähigkeiten noch ausbaufähig sind, können Sie durch Selbstreflexion Ihre Führungskompetenz steigern.
  • Feedback einholen: Nicht nur durch Selbstreflexion, sondern auch durch das Feedback von Teammitgliedern, Vorgesetzten oder Kunden können Sie besser beurteilen, wie Ihnen die Mitarbeiterführung gelingt und in welchen Punkten Sie kompetenter werden sollten.
  • Nachahmung: Beobachten Sie Ihre eigenen Vorgesetzten und ahmen Sie positive Dinge in Ihrer eigenen Rolle als Führungskraft nach. Überlegen Sie auch, welche Eigenschaften anderer Vorgesetzter Sie nicht übernehmen und wo Sie einen anderen Führungsstil wählen möchten.
  • Weiterbildungen: Bilden Sie sich gezielt in bestimmten Bereichen wie Kommunikation oder Konfliktmanagement weiter, um Ihre Aufgaben als Führungskraft noch besser bewältigen zu können und sich zu entwickeln.
  • Coachings: Besuchen Sie Coachings und Seminare zur Entwicklung von Führungskompetenz. Dies lohnt sich zum einen, wenn Sie eine Führungsposition anstreben und im Vorhinein die nötigen Fähigkeiten und Kompetenzen erlernen möchten. Aber auch nach einer Beförderung können Sie mithilfe von Coachings Ihre Kenntnisse der Mitarbeiterführung ausbauen und zu einer besseren Führungspersönlichkeit reifen.

Test: Besitze ich Führungskompetenz?

Um herauszufinden, ob Sie als Führungskraft überzeugen und ausreichend Führungskompetenz besitzen, können Sie zunächst folgende Aussagen testweise heranziehen:

  • Ich bin fachkundig, professionell und kenne meinen Arbeitsbereich genau.
  • Ich kann herausfordernde Aufgaben methodisch fundiert und unter Zeitdruck lösen.
  • Ich meistere neue Herausforderungen souverän und selbstreflektiert.
  • Ich verstehe Menschen und ihre Gefühle und kann angemessen auf sie reagieren.
  • Ich verstehe es, mein Wissen verständlich an andere zu vermitteln.
  • Ich habe ein offenes Ohr für Feedback und bin kritikfähig.
  • Ich bin mir meiner Vorbildfunktion bewusst und lebe den Mitarbeitern das vor, was ich selbst von ihnen erwarte.
  • Ich behalte die Ziele meines Unternehmens stets im Blick.
  • Ich vertraue meinen Mitarbeitern und delegiere Aufgaben.

Diese Kriterien spiegeln selbstverständlich nur einen kleinen Ausschnitt der Anforderungen an eine Führungskraft wider. Erkennen Sie jedoch in dem ein oder anderen Bereich Defizite, können Sie hier ansetzen, um sich weiterzuentwickeln. Ohnehin ist es gut, Wert auf Selbstreflexion und Weiterbildungen zu setzen und als Führungskraft offen für neue Erkenntnisse und Methoden der Mitarbeiterführung zu sein. Werte und Technologien befinden sich im Wandel und so sollten auch Sie als Führungskraft mit der Zeit gehen und auch nach vielen Jahren in einer Führungsposition offen für neue Fähigkeiten wie digitale Kompetenz sein. Führungskompetenz steigt mit der Erfahrung und entwickelt sich in einem stetigen Prozess im Austausch mit den Teammitgliedern und der Gesellschaft.

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