Das Geschäftskunden-Magazin der Volkswagen Leasing.
  • 26.06.2024
  • 5 Minuten

Selbstwirksamkeit und Selbstwirksamkeitserwartung: Schlüsselkonzepte für effektives Arbeiten.

In der Arbeitswelt gehören Herausforderungen und komplexe bis schwierige Situationen für viele zum Alltag. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Überzeugung und Fähigkeit mitzubringen, Herausforderungen selbstbewusst und erfolgreich zu meistern. Eine zentrale Rolle spielt dabei die sogenannte Selbstwirksamkeit, die maßgeblich beeinflusst, wie wir Probleme angehen, mit Rückschlägen umgehen und Erfolge erzielen. Worum es sich bei der Selbstwirksamkeit handelt, was die Selbstwirksamkeitserwartung mit Ihrem beruflichen Erfolg zu tun hat und wie Sie Ihre Selbstwirksamkeit effektiv stärken können, erfahren Sie hier.

Was ist Selbstwirksamkeit und warum ist sie wichtig?

Selbstwirksamkeit beschreibt die Kompetenz und innere Überzeugung eines Menschen, Herausforderungen und Probleme aus eigener Kraft bewältigen zu können. Selbstwirksame Personen bringen somit großes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten mit und stehen herausfordernden Situationen aufgeschlossen anstatt hilflos gegenüber. Selbstwirksamkeit ist deshalb so wichtig, da sie sich positiv auf den Selbstwert und die Resilienz eines Menschen auswirkt und durch Erfolgserlebnisse bestärkt wird. Das Konzept der Selbstwirksamkeit geht zu großen Teilen auf den kanadischen Psychologen Albert Bandura zurück. Bandura unterscheidet zwischen situativer und allgemeiner Selbstwirksamkeit.

Situative Selbstwirksamkeit entfaltet sich nach Bandura mit Blick auf bestimmte Situationen: Bringen Sie die Überzeugung mit, eine anstehende Herausforderung wie zum Beispiel ein Vorstellungsgespräch, eine Gehaltsverhandlung, die Neukundenakquise oder einen Kundentermin gut meistern zu können, verfügen Sie über situative Selbstwirksamkeit. Allgemeine Selbstwirksamkeit bezieht sich nicht auf einzelne Ereignisse, sondern auf die Fähigkeit, mit sämtlichen Herausforderungen, Misserfolgen und Rückschlägen des täglichen Lebens umgehen zu können.

Selbstwirksamkeitserwartung.

Eng verknüpft mit der Selbstwirksamkeit ist die Selbstwirksamkeitserwartung. Während Selbstwirksamkeit genau genommen nur die Fähigkeiten und Kompetenzen zur Bewältigung von Herausforderungen beschreibt, bezeichnet die Selbstwirksamkeitserwartung die persönliche Erwartung, diese Fähigkeiten mitzubringen. Dies ist ein wichtiger Unterschied, da das Vertrauen in die eigene Kompetenz und Selbstwirksamkeit bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein kann.

Personen mit einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung haben die Überzeugung, selbst für ihren eigenen Erfolg verantwortlich zu sein und ihre Ziele erreichen zu können. Aus diesem Grund sind sie in der Regel weniger ängstlich, verfügen über einen gestärkten Selbstwert, mehr Selbstvertrauen und können ihre Gefühle und Handlungen besser steuern. Die Selbstwirksamkeitserwartung sagt zunächst jedoch nichts über die tatsächliche Selbstwirksamkeit und die Fähigkeit zum Erfolg aus. Die Überzeugung allein kann aber eine positive Kettenreaktion auslösen: Wer an sich und seine Kompetenzen glaubt, traut sich automatisch mehr zu, setzt sich höhere Ziele und gibt nicht so schnell auf, was zu immer neuen Erfolgserlebnissen führen kann, die wiederum die Selbstwirksamkeitserwartung und den Selbstwert stärken und als Ermutigung für neue Ziele dienen.

Wer hingegen eine geringe Selbstwirksamkeitserwartung aufweist, reagiert auf Probleme und Misserfolge zunächst mit Hilflosigkeit und Ohnmacht und traut sich selbst eine Lösung nicht zu. Die Folge sind weniger Motivation, ein verringerter Selbstwert und das schnelle Aufgeben nach Rückschlägen. Gesetzte Ziele können dadurch womöglich nicht erreicht werden und Erfolgserlebnisse bleiben aus. Personen mit geringer Selbstwirksamkeitserwartung vermeiden neue Herausforderungen und Situationen und schaffen es daher häufig gar nicht erst, in die Selbstwirksamkeit zu kommen und zu erkennen, dass sie doch in der Lage sind, eigenständige Erfolge zu erzielen.


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Selbstwirksamkeit im Beruf.

Arbeitnehmer verfügen häufig über eine eher geringe Selbstwirksamkeit, da sie den Vorgaben der Führungsebene folgen müssen und in vielen Situationen einer Fremdbestimmung unterliegen. Das Gefühl, selbst etwas bewirken und verändern zu können, bleibt somit oft aus – obgleich es für die Mitarbeiterzufriedenheit ungemein wichtig ist.

Andererseits ist Selbstwirksamkeit im Beruf in vielen Situationen gefordert. Herausforderungen und Probleme treten in jeder Branche und jedem Unternehmen auf und erfordern schnelles Handeln sowie Lösungsorientierung der Mitarbeiter. Ihre Vorgesetzten erwarten von Ihnen, dass Sie im Falle einer Krise schnell die nötigen Schritte zur Bewältigung und Schadensbegrenzung in die Wege leiten. Verfügen Sie über wenig Selbstwirksamkeit, ist die erste Reaktion vermutlich Hilflosigkeit und Überforderung und Sie benötigen viel Ermutigung von außen.

Eine ausgeprägte Selbstwirksamkeit bietet Ihnen im Berufsleben dagegen folgende Vorteile:

  • Arbeitskraft: Auch in schwierigen Situationen zeigen Sie Engagement, Motivation und Tatendrang und tragen dazu bei, dass Probleme schneller gelöst werden.
  • Anerkennung: Im Idealfall wissen Ihre Vorgesetzten Ihre Selbstwirksamkeit und Ihren Einsatz auch bei Problemen zu schätzen und belohnen Sie mit mehr Verantwortung, einem besseren Gehalt und langfristigen Aufstiegschancen.
  • Karriere: Ihr Glauben an den eigenen Erfolg sorgt dafür, dass Sie sich in Ihrer Karriereplanung ambitioniertere Ziele setzen. Häufig gilt dabei: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Selbstwirksame Menschen haben deshalb meist bessere Karrierechancen als andere.
  • Kritikfähigkeit: Mit Kritik und negativem Feedback können Sie besser umgehen, da Sie diese als Ansporn für mehr Anstrengung verstehen und nicht resignieren oder aufgeben.
  • Innovativität: Sie scheuen nicht davor zurück, Neues auszuprobieren und womöglich zu scheitern. Dadurch können Sie sowohl Ihr Unternehmen als auch Ihre eigene Karriere voranbringen.
  • Umgang mit Misserfolg: Misserfolg und Rückschläge sind für Sie kein Grund zum Aufgeben und lassen Sie nicht resigniert und hilflos zurück. Stattdessen stehen Sie schnell wieder auf und versuchen, die gesetzten Ziele auf eine andere Art und Weise zu erreichen.

Übungen für mehr Selbstwirksamkeit.

Keine Sorge, wenn Sie nicht in jeder Situation eine überzeugte Selbstwirksamkeitserwartung an den Tag legen. Das Wichtige ist, dass Sie Ihre Selbstwirksamkeit üben und stärken können. Die folgenden Übungen und Tipps helfen Ihnen dabei:

  • Ziele setzen: Setzen Sie sich immer wieder kleine, neue Ziele, die Sie in naher Zukunft realistisch erreichen können, damit Sie auf etwas hinarbeiten können und zur Stärkung Ihrer Selbstwirksamkeit Erfolge erleben.
  • Herausforderungen suchen: Scheuen Sie nicht vor Herausforderungen zurück, sondern suchen Sie diese aktiv. Ihr Chef sucht jemanden für ein neues Projekt? Melden Sie sich freiwillig! Im besten Fall werden Sie feststellen, dass Ihre Kompetenz zur Bewältigung der neuen Aufgabe ausreicht – und selbst wenn nicht, haben Sie Mut bewiesen und etwas dazugelernt.
  • Vorbilder suchen: Nehmen Sie sich Menschen in Ihrem Umfeld als Vorbild, die ähnliche Fähigkeiten und Voraussetzungen haben wie Sie. Wenn diese Karriere machen und schwierige Situationen bewältigen können, können Sie das auch!
  • Selbstreflexion: Reflektieren Sie Ihr eigenes Verhalten und Ihre Stärken und Schwächen. In welchen Situationen agieren Sie womöglich zu zögerlich und zurückhaltend? Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Selbstwert nicht davon abhängt, wie viele Erfolge oder Misserfolge Sie erleben.
  • Feedback einholen: Bitten Sie Vorgesetzte, Kollegen, Freunde und Familienmitglieder um eine Einschätzung Ihrer Fähigkeiten und Ihrer Selbstwirksamkeit. Was diese in Ihnen sehen und Ihnen zutrauen, können Sie sich auch selbst zutrauen! Falls Sie einmal Zweifel haben, lassen Sie sich von Vertrauenspersonen ermutigen und den Rücken stärken.
  • Neues ausprobieren: Selbstwirksamkeit erlangen Sie dadurch, dass Sie aktiv werden und Dinge in die Hand nehmen. Probieren Sie daher auch nach Rückschlägen und Misserfolgen immer wieder neue Dinge aus.
  • Erfolgserlebnisse sammeln: Feiern Sie Ihre Erfolge und behalten Sie sie möglichst lange im Gedächtnis. Am besten funktioniert dies, indem Sie ein Erfolgstagebuch führen oder sich Erfolgserlebnisse in Form von Fotos oder Zertifikaten an der Wand täglich vor Augen führen.

Wichtig ist, dass Sie zur Stärkung Ihrer Selbstwirksamkeit Schritt für Schritt und langsam vorgehen. Setzen Sie sich zunächst kleine Ziele und versuchen Sie nicht sofort, riesige Herausforderungen zu meistern. Je mehr Erfolge Sie verzeichnen können, desto besser wird Ihre Selbstwirksamkeitserwartung und desto schwierigere Situationen können Sie in Zukunft handhaben.

Fazit: Selbstwirksamkeit entsteht durch Übung und Überzeugung.

Selbstwirksamkeit kann Sie sowohl beruflich als auch privat weit bringen. Das Vertrauen in Ihre eigenen Fähigkeiten lässt Sie Herausforderungen meistern, mit Rückschlägen besser umgehen und Erfolgserlebnisse sammeln. Grundvoraussetzung dafür ist die Überzeugung, schwierige Situationen eigenständig lösen zu können. Durch hilfreiche Übungen können Sie Ihre Selbstwirksamkeit im Beruf immer weiter steigern und mit jedem Erfolgserlebnis an Selbstbewusstsein gewinnen. Hieraus ergibt sich im besten Fall eine positive Spirale, die Ihre Leistungen verbessert und Ihr Unternehmen voranbringt. Auch Führungskräfte können sich das Prinzip der Selbstwirksamkeit in der Mitarbeiterführung zunutze machen: Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, immer Neues zu probieren, und glauben Sie an ihren Erfolg – gemäß dem Rosenthal-Effekt wird sich dies positiv auf ihre Leistungen auswirken und ihre Selbstwirksamkeit erhöhen.

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