Das Geschäftskunden-Magazin der Volkswagen Leasing.
  • 12.09.2022
  • 6 Minuten

Vorteile der Selbstständigkeit im Überblick.

Der Schritt aus der Festanstellung in die Selbstständigkeit verspricht Unabhängigkeit und Freiheit, ist jedoch auch mit Unsicherheit und Risiken verbunden. Daher ist es wichtig, sich im Vorhinein bewusst zu sein, mit welchen Vor- und Nachteilen zu rechnen ist und welche Schritte auf dem Weg zur Unternehmensgründung erforderlich sind. Erfahren Sie hier, wie Sie sich am besten selbstständig machen und wo die Vorteile und Herausforderungen liegen. 

Festanstellung oder Selbstständigkeit?

Sie haben sich dieses Jahr schon krankschreiben lassen und mussten deswegen nicht auf Ihren Verdienst verzichten? Am Monatsanfang wissen Sie genau, wie viel Geld auf Ihrem Konto eingehen wird? Das ist der Segen des festen Angestelltenverhältnisses.

Träumen Sie jedoch manchmal davon, genau in Ihrem Rhythmus und auch mal abseits der Kernarbeitszeit zu arbeiten? Sich nur die Aufträge auszusuchen, auf die Sie auch Lust haben? Spontan einen Tag freizunehmen, ohne um Genehmigung zu bitten? Vielleicht ist die Selbstständigkeit die richtige Lösung für Sie. Aber Achtung: Die Entscheidung für eine selbstständige Tätigkeit oder eine Unternehmensgründung sollte wohlüberlegt sein.

Welche Nachteile hat die Selbstständigkeit?

Selbstständigkeit bedeutet Eigenverantwortung: Einerseits gibt es zwar keinen Vorgesetzten mehr, der Ihnen vorschreibt, was zu tun ist. Andererseits sind Sie als selbstständiger Unternehmer plötzlich für alle Bereiche verantwortlich. Vom Kerngeschäft über die Gewerbeanmeldung und Steuererklärung bis zu einem Firmenwagen und der Werbung für Ihr Unternehmen müssen Sie sich um alles kümmern und Ihr eigenes Geld aufs Spiel setzen.

Hinzu kommt die kurz nach der Unternehmensgründung meist unsichere Auftragslage: Sie müssen neue Kunden akquirieren und sich als neuer Unternehmer erst einen Namen machen. Dies kann dazu führen, dass Sie viele Überstunden machen, die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem verschwimmen und Überarbeitung droht. Darüber hinaus stehen selbstständig Gewerbetreibende unter großem Druck: Ist die Auftragslage schlecht oder fallen Sie aufgrund von Krankheit aus, hängt Ihr Lebensunterhalt davon ab. Anders als bei einer Festanstellung können Sie sich nicht auf ein regelmäßiges Einkommen verlassen.

Die Nachteile der Selbstständigkeit im Überblick:

  • Konfrontation mit neuen Aufgaben, die nicht den eigenen Kernkompetenzen entsprechen (Buchhaltung, Marketing etc.)
  • höhere psychische Belastung und Mental Load
  • kein festes bzw. geregeltes Einkommen
  • keine geregelten Arbeitszeiten
  • neue Abhängigkeiten möglich (z. B. von Kunden)
  • keine Absicherung durch den Arbeitgeber (z. B. im Krankheitsfall)
  • kaum Urlaub beziehungsweise oft Arbeit während des Urlaubs notwendig

Welche Vorteile habe ich als Selbstständiger?

Die Selbstständigkeit dagegen eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, die Festangestellten nicht offenstehen. Die Verwirklichung der eigenen Geschäftsidee steht hier an erster Stelle: Als Selbstständiger können Sie Ihren Traum vom eigenen Unternehmen erfüllen und genau das tun, was Ihnen Freude und Zufriedenheit bringt, anstatt in einem Job zu bleiben, für den Sie nur wenig Motivation verspüren.

Sie können eigenverantwortlich entscheiden, in welche Richtung Sie Ihre Unternehmung lenken und wann, wo und wie Sie arbeiten. Auch wenn dies oft zur Folge hat, dass Berufliches und Privates nicht eindeutig zu trennen sind, bietet Ihnen die eigenverantwortliche Arbeit ein großes Maß an Flexibilität: Den Urlaub ein paar Tage zu verlängern und am Traumort zu arbeiten oder vormittags spontan ein paar Stunden freizunehmen, um auf das kranke Kind aufzupassen, sind nur einige der Möglichkeiten, die in der Selbstständigkeit in der Regel einfacher umzusetzen sind als im Angestelltenverhältnis.

Darüber hinaus haben Sie Ihren Erfolg in der eigenen Hand: Zahlt sich Ihr Einsatz aus und Ihr Unternehmen floriert, profitieren Sie direkt vom erwirtschafteten Gewinn. Langwierige Gehaltsverhandlungen mit dem Vorgesetzten gehören somit der Vergangenheit an.

Die Vorteile der Selbstständigkeit im Überblick:

  • Leidenschaften ausleben und eigene Ideen umsetzen
  • verschiedene Dinge gleichzeitig machen
  • frei einteilbare Arbeitszeiten
  • (weitestgehend) selbstständige und unabhängige Entscheidungen
  • Selbstdisziplin und -strukturierung werden gestärkt
  • Eigenverantwortung wird gefördert
  • Arbeitsort oft frei wählbar
  • Freizeit oftmals flexibel in den Alltag integrierbar
  • Erfolg hat in der Regel einen direkten Einfluss auf den Verdienst

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Wie kann ich mich selbstständig machen?

Haben Sie die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit sorgfältig abgewogen und bringen ausreichend Disziplin und Selbstorganisation mit, können Sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Damit Ihr selbstständiges Unternehmertum zum Erfolg wird, sollten Sie im Vorhinein genau planen und kalkulieren. Die größten Fallstricke stellen nämlich Unüberlegtheit und Blauäugigkeit dar.

Um Ihnen den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern, haben wir Ihnen hier fünf Schritte zur Verwirklichung der Selbstständigkeit zusammengestellt:

  1. Eine Geschäftsidee finden.
    Die eigenverantwortliche Existenzgründung steht und fällt mit der Geschäftsidee. Diese sollte innovativ, Erfolg versprechend und realisierbar sein – doch wie finden Sie eine solche Idee? Zunächst sollten Sie kreativ sein und über einen längeren Zeitraum Ideen und Gedankenblitze niederschreiben.
    Als Nächstes geht es ans Aussieben: Was ist mit Ihren Fähigkeiten nicht umsetzbar? Was ist rechtlich nicht möglich? Was gibt es bereits? Worauf haben Sie einfach keine Lust? Überlegen Sie sich auch, welche Geschäftsidee für Sie persönlich besonders geeignet ist: Wofür brennen Sie? Welche Idee spielt Ihren fachlichen Kompetenzen und persönlichen Stärken in die Hände?
    Haben Sie sich auf eine Idee festgelegt, sollten Sie diese prüfen und bewerten. Wie realistisch können Sie die Idee wirklich umsetzen? Gibt es genügend Abnehmer und wie sollen diese erreicht werden? Nutzen Sie zum Beispiel das Business Model Canvas, um Ihre Geschäftsidee anhand verschiedener Schlüsselfaktoren zu bewerten. Mit der Darstellung im Business Model Canvas sehen Sie schnell, wo Zusammenhänge bestehen und an welchen Stellen Ihre Geschäftsidee noch hakt.
  2. Ihre Gründungsart wählen.
    Abhängig von Ihrer Geschäftsidee wählen Sie die Gründungsart. Muss zur Umsetzung ein komplett neues Unternehmen gegründet werden? Dann kommt es zur Neugründung. Benötigen Sie dafür ein geringes Startkapital von unter 25.000 Euro und nur einen Arbeitsplatz für sich selbst, sind Sie Kleingründer.
    Ist Ihre Neugründung mit einer noch nie da gewesenen, meist technologie-basierten Geschäftsidee, hohem Wachstumspotenzial und geringen finanziellen Rücklagen verknüpft, machen Sie sich mit einem Start-up selbstständig. Entwickelt sich Ihre Gründung aus einem bestehenden Unternehmen heraus – verselbstständigen sich also Abteilungen, Projektgruppen oder Unternehmensteile mit einer Geschäftsidee – starten Sie ein Spin-off.
    Hatten Sie noch keine realisierbare Geschäftsidee und möchten sich trotzdem selbstständig machen? Auch dann können Sie gründen. Eröffnen Sie zum Beispiel ein Franchise-Unternehmen. Damit profitieren Sie von dem bewährten Geschäftsmodell eines Franchisegebers. Dieser lässt Sie sein Geschäftsmodell nutzen und ein eigenständiges Unternehmen unter seiner Marke führen. Oder Sie treten eine Unternehmensnachfolge an, übernehmen ein bestehendes Unternehmen und entwickeln es weiter.
  3. Einen Businessplan entwickeln.
    Der nächste Schritt zum eigenständigen Unternehmertum ist der Businessplan. Im Businessplan stellen Sie die Besonderheit Ihrer Geschäftsidee heraus und beschreiben den konkreten Kundennutzen, um potenzielle Investoren zu überzeugen. Zeichnen Sie dazu ein klares Bild von der Zielgruppe Ihres Unternehmens: Wer sind eigentlich Ihre potenziellen Kunden und welche Kaufkraft können Sie von dieser Gruppe erwarten? Mit welchen Kommunikations- und Werbemaßnahmen machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam? Über welche Vertriebskanäle bringen Sie Ihr Angebot an den Mann und die Frau?
    Werfen Sie dann einen Blick nach außen. Mit wem stehen Sie in Konkurrenz beim Kampf um die Gunst der Kunden? Machen Sie eine kurze Wettbewerbsanalyse und erläutern Sie, wie und warum Sie sich durchsetzen werden. Welche anderen äußeren Umstände können Ihr Unternehmen begünstigen oder gefährden? Dazu gehören Trends, Änderungen der Gesetzeslage oder auch technologische Entwicklungen. Zeigen Sie mit einer Chancen-Risiken-Analyse, dass Sie Möglichkeiten und Bedrohungen für Ihr Unternehmen erkannt haben.
    Vor der Existenzgründung müssen Sie Ihr Unternehmen zudem noch in eine rechtsgültige Form gießen. Die Wahl der Rechtsform hat finanzielle, steuerliche und rechtliche Auswirkungen und sollte nach ausführlicher Beratung durch die Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer oder Rechtsanwälte getroffen werden.
  4. Die Selbstständigkeit finanzieren.
    Wer ein erfolgreiches Unternehmen gründen möchte, muss ein gewisses Startkapital vorweisen. Erst mal investieren Sie in die eigentliche Existenzgründung: Beratungskosten, Notarkosten und Gebühren für die Gewerbeanmeldung. Dann benötigen Sie Geld für das nötige Material, gegebenenfalls eine Immobilie, die Ausstattung der Räumlichkeiten und vieles mehr. Nachdem Sie Ihr Unternehmen eröffnet haben, dauert es in der Regel eine Weile, bis Sie Fuß fassen. Kalkulieren Sie auch diese Überbrückungsphase beim Erstellen des Businessplans ein.
    Dabei sollten Sie auch die Steuer nicht vergessen: Das Finanzamt wird sich bald mit der ersten Steuerforderung bei Ihnen melden. Ziehen Sie bei Bedarf einen Steuerberater hinzu. Und dessen Honorar gehört natürlich auch in Ihre Kostenrechnung.
    All diese Kosten können Sie mit einem gut aufgestellten Finanzierungsplan stemmen. Meist wird die Unternehmensgründung mit einer Mischung aus Eigenkapital, Darlehen, Förderungen und Zuschüssen finanziert. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zum Beispiel zweckgebundene Darlehen zu günstigen Zinssätzen. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bietet Förderprogramme für angehende Selbstständige.
    Gründen Sie Ihr Unternehmen aus der Arbeitslosigkeit heraus oder entwickeln Sie eine förderungswürdige Technologie? Vielleicht stärken Sie mit Ihrer Geschäftsidee auch eine bestimmte Region? Dann können Sie sich einen entsprechenden Zuschuss beantragen. Das passende Programm von Bund, Ländern und EU finden Sie in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
  5. Gewerbe anmelden & Versicherungen abschließen.
    Jetzt haben Sie die nötige Planung für eine Existenzgründung abgeschlossen. Sie müssen es nur noch offiziell machen – und Ihre selbstständige gewerbliche Tätigkeit beim Gewerbeamt anzeigen. Dazu müssen Sie auch eine Steuernummer beim Finanzamt beantragen. Erkundigen Sie sich außerdem bei Ihrer Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer, ob Sie als Gewerbetreibender weitere Formalitäten einhalten müssen.
    Darüber hinaus sollten Sie Ihr neues Unternehmen gegen alle Eventualitäten absichern. Schließen Sie zum Beispiel Versicherungen gegen betriebliche Risiken wie Einbruch, Feuer oder Maschinenschäden ab.
    Auch privat müssen Sie jetzt für Arbeitslosigkeit, Rente und Co. vorsorgen: Erkundigen Sie sich bei der Agentur für Arbeit über die Arbeitslosenversicherung für Selbstständige und planen Sie eine private Altersvorsorge, denn viele Selbstständige sind nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert. So sichert der Gewinn aus der Existenzgründung nicht nur ihren Lebensunterhalt während des Berufslebens, sondern auch danach.

Nebenberufliche Selbstständigkeit.

Sie möchten von den Vorteilen der Selbstständigkeit profitieren, schrecken jedoch vor den Risiken zurück? Dann ist die nebenberufliche Selbstständigkeit eine gute Möglichkeit, Eigenverantwortung mit der Sicherheit eines Angestelltenverhältnisses zu verbinden. Auf diese Weise haben Sie während Ihrer Gründung stets eine sichere Einnahmequelle parat.

Fazit.

Die Selbstständigkeit ist natürlich nicht für jeden etwas. Aus reiner Frustration aus dem aktuellen Job in die Selbstständigkeit zu fliehen, ist zum Beispiel in den seltensten Fällen eine gute Entscheidung. Der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit hingegen kann ein guter Aufhänger sein. Holen Sie sich die Unterstützung und den Rat vertrauter Personen und lesen Sie sich im Vorhinein auch weitere Informationen der offiziellen Stellen durch. Wir wünschen viel Erfolg auf Ihrem Weg in die Selbstständigkeit!

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