Zukunft des Fuhrparkmanagements: Experte Jochen Schmitz über die neuesten Trends.
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz prägen auch die Mobilitätsbranche und damit nicht zuletzt das Flottenmanagement. Jochen Schmitz, Leiter Vertrieb Großkunden bei Volkswagen Financial Services, beobachtet eine in ihrer Rasanz und Vielschichtigkeit einzigartige Entwicklung und ist davon fasziniert. Wir haben mit ihm gesprochen, teilen Einblicke in die Zukunft des Fuhrparkmanagements und zeigen auf, wie Unternehmen von den aktuellen Trends profitieren können.
Trends im Fuhrparkmanagement: Die neue Vielfalt der Mobilität.
„Die letzten fünf Jahre waren geprägt von einer beschleunigten Diversifikation der Mobilität“, beginnt Schmitz und man merkt sofort, dass da ein begeisterter Experte spricht, als er fortfährt: „Während der klassische Dienstwagen weiterhin die wichtigste und dominanteste Rolle spielt, haben sich innovative Mobilitätskonzepte wie Bike-Leasing etabliert und Themen wie Mobility Budgets werden heiß diskutiert sowie teilweise verprobt. Diese erweitern die Möglichkeiten für Unternehmen und Mitarbeiter erheblich.“
Dieser Umschwung der Branche habe vor allem zwei Ursachen: Da sei einerseits der Wunsch nach neuen flexibleren Arbeitsmodellen, die auch flexible Mobilitätsmodelle erfordern. Andererseits sei auch der Wunsch, sich als nachhaltiges Unternehmen zu positionieren, entscheidend: „Mittlerweile ist es auch nicht mehr so außergewöhnlich wie noch vor fünf Jahren. Da waren es noch Überzeugungstäter, die nicht aus praktikablen Gründen oder auch wegen des monetären Vorteils E-Auto gefahren sind, sondern weil sie einfach überzeugt waren, dass E-Fahrzeuge der umweltschonende Beitrag sind. Mittlerweile haben aber viele Fahrzeughalter gemerkt, dass es darüber hinaus auch noch sehr praktikabel ist“, fasst Schmitz zusammen.
Das Konzept von Firmenflotten erlebt also derzeit einen entscheidenden Wandel – einen, der in seiner Komplexität und Umfänglichkeit in der Form lange nicht mehr dagewesen sei. Jochen Schmitz erkennt zum Beispiel, dass Firmenflotten, ganz im Sinne des neuen Umweltbewusstseins, immer mehr aus Elektroautos bestehen.
Der Aufstieg der Elektromobilität.
„Die E-Mobilität ist in den letzten Jahren das dominante Thema, das die Flotten, die Großkunden und die ganze Industrie umgetrieben hat. Sei es die Verfügbarkeit der Fahrzeugmodelle, die Diskussion rund um staatliche Förderung oder die Ladeinfrastruktur, Lademöglichkeiten und Ladelösungen. Das treibt nicht nur den Markt um, das interessiert auch die Kunden – und das ist aus meiner Sicht in den letzten Jahren, gegenwärtig und in den nächsten Jahren das dominante Thema, dass wir die Fuhrparks auf E-Fahrzeuge umstellen. Elektrifizierung mit allem, was damit zusammenhängt.“
Mit dem Vorhaben, den maximalen Brutto-Listenpreis für die 0,25-Prozent-Versteuerung auf 95.000 Euro anzuheben, will die Regierung zusätzliche Anreize schaffen. Das würde Elektrofahrzeuge noch attraktiver für Dienstwagenfahrer machen und den Umstieg beschleunigen, erläutert der Experte. Viele Firmen planten bereits, ihre Flotten in den nächsten Jahren vollständig auf E-Fahrzeuge umzustellen.
Ein weiteres Ziel sei die Steigerung von Effizienz im Flottenmanagement. Diese werde im Wesentlichen durch eine immer stärkere Digitalisierung der Mobilität vorangetrieben.
Digitalisierung als Motor der Effizienz.
Die Digitalisierung habe einen enormen Einfluss auf das Fuhrparkmanagement genommen. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie effektiv digitale Prozesse sein können, erklärt Schmitz. Von Apps, die den Ladezustand von Elektrofahrzeugen anzeigen, bis hin zur digitalen Terminierung von Werkstattbesuchen – die Nutzer wollen alle Services bequem über ihr Smartphone oder Tablet abrufen können. Die Möglichkeiten sind vielfältig und verfügbar.
Zudem könne das Auto in Echtzeit überwacht werden, sodass bei Bedarf proaktiv Werkstatttermine vorgeschlagen würden – Stichwort Predictive Service bzw. Predictive Maintenance. Dies führe im Flottenmanagement zu mehr Effizienz und einer Ausfallminimierung. Gleichzeitig könnten Verwaltungsprozesse optimiert werden. Das spart Zeit und Kosten und erhöht die Zuverlässigkeit von Flotten.
„Des Weiteren wird es in Zukunft aller Voraussicht nach die Möglichkeit geben, dass man von Mikromobilität bis Langzeitmobilität alles über Plattformen, Apps und so weiter buchen, durchführen und auch bezahlen kann. Es wird verstärkt die Möglichkeit einer flexiblen – stundenweisen, tageweisen, wochenweisen oder jahresweisen – Nutzung geben.“
Die Digitalisierung bereichert also nicht nur das Flottenmanagement an sich, sondern steigert auch die Zufriedenheit der involvierten Mitarbeiter durch mehr Flexibilität und Komfort.
Fuhrpark-Services.
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Fuhrpark-Services entdeckenTipps für Fuhrparkmanager: Jetzt die Zukunft gestalten.
Jedem Fuhrparkmanager, der sich angesichts der aktuellen Entwicklungen gut für die Zukunft wappnen möchte, gibt Schmitz das Folgende mit: „Ich würde Ihnen raten, sich eine Mittel- und Langfriststrategie zu überlegen, aber auch immer wieder in Jahresscheiben zu denken. Denn es nützt nichts, eine Zukunftsstrategie zu haben und die Partner am Markt sind noch gar nicht so weit. Man muss das annehmen, was der Markt derzeit anbietet. Suchen Sie sich verlässliche Partner, die Sie auf diesem Weg begleiten, und bleiben Sie offen für Innovationen.“
Er ermutigt dazu, die Chancen der Elektromobilität und Digitalisierung aktiv zu nutzen. „Die Transformation mag Herausforderungen mit sich bringen, aber die Vorteile überwiegen bei Weitem“, versichert Schmitz. „Mit dem richtigen Mindset und der passenden Strategie können Unternehmen nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.“
Der Blick in die Zukunft? Optimistisch!
Jochen Schmitz ist überzeugt, dass Elektromobilität und Digitalisierung auch die zentralen Themen der kommenden Jahre sein werden. Die Elektrifizierung der Flotten sei nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit, betont er: „Analysen prognostizieren, dass schon 2025 jedes vierte zugelassene Auto im gewerblichen Bereich ein E-Fahrzeug sein wird. Das ist gigantisch! Wir unterstützen den Kunden gerne bei der Elektrifizierung und der damit einhergehenden Transformation.“
Auch die Integration von KI und digitalen Lösungen sieht Schmitz als Bereicherung. „Künstliche Intelligenz wird uns helfen, Prozesse weiter zu optimieren und neue Services zu entwickeln“, erklärt er und fügt hinzu: „Von vorausschauender Wartung bis hin zu intelligenten Buchungssystemen – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.“
Der Experte blickt insgesamt optimistisch in die Zukunft des Flottenmanagements: „Die kommenden Jahre werden spannend und voller Möglichkeiten. Gemeinsam können wir das Fuhrparkmanagement auf eine neues Level führen und eine nachhaltige, effiziente Mobilität für alle schaffen.“